Eine verschollene Ureinwohnerin kehrt zurück

Wiederansiedlung der Knoblauchkröte in der Moorniederung

Lage:
Naturschutzgebiet Scheidelberger Woog im Landkreis Kaiserslautern

©GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2020, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de [Daten bearbeitet]

Ziel:
Wiederansiedlung der im Landkreis Kaiserslautern ausgestorbenen Knoblauchkröte

Maßnahmen:
Aussetzung von nachgezüchteten Jungtieren

Maßnahmenfläche:
Gewässer innerhalb des Naturschutzgebietes Scheidelberger Woog

Maßnahmenbeginn:
2018

Sponsoring/Unterstützung:
Rotary Club Kaiserslautern Kurpfalz

Die Knoblauchkröte ist der einzige heimische Vertreter der Schaufelkröten. Sie hat, als kontinental-pontische Art, ihren Verbreitungsschwerpunkt im Tiefland Mittel- und Osteuropas bis zu den kasachischen Steppen. Die Westgrenze der Verbreitung liegt im Osten Frankreichs und der Niederlande. In Deutschland sind vornehmlich die nördlichen und östlichen Bundesländer sowie das Rheintal besiedelt. In der Westpfalz konnte sich die Art bis Anfang der 2000er Jahre halten. Seitdem gilt sie als ausgestorben.

Die Art ist im Westen Deutschlands mittlerweile weiträumig in ihrem Bestand bedroht und vielerorts bereits verschwunden.

Die noch erhalten gebliebenen Vorkommen sind meist individuenschwach und rückläufig. Natürliche Ausbreitungstendenzen sind kaum zu verzeichnen. Starke Bestandsverluste und die zunehmende Isolation der Vorkommen in den letzten Jahrzehnten zeigen, dass Biotopschutz-Maßnahmen nicht mehr ausreichen um die Art dauerhaft zu erhalten. Folgerichtig gewinnen Ex situ – Maßnahmen wie die Nachzucht unter kontrollierten Bedingungen und Wiederansiedlung in verwaisten Teilbereichen der ursprünglichen Verbreitung an Bedeutung.

Die Unterstützung durch Ansiedlungen kann helfen Bestände neu aufzubauen, Verbreitungslücken zu schließen und schlussendlich Metapopulationen zu etablieren, die in der Folge wieder eigendynamische Entwicklungsprozesse entfalten und als Spenderpopulationen für die weitere Arealerweiterung dienen können.

Vorstand Dr. Christoph Bernd beim Keschern.

Aufgrund der drastischen Bestandsverluste im Gesamtbereich der rheinland-pfälzischen Verbreitung wurde das Projekt zur Wiederansiedlung in der Westpfälzischen Moorniederung 2018 gestartet. Die Moorniederung bietet durch die in den letzten Jahren sehr erfolgreich durchgeführten Optimierungsmaßnahmen in den Biotopen ideale Voraussetzungen für eine Wiederansiedlung und den dauerhaften Erhalt der einst verbreiteten Art.

Nachgezogen werden die Knoblauchkröten in einer behördlich genehmigten privaten Zucht autochthoner Tiere.

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Ihre Martina & Gunther Pfaff

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