Beweidungsprojekt im Odenbachtal

Schottische Hochlandrinder in der Pfalz

Lage:

©GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2020, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de [Daten bearbeitet]

Ziel:
Wiederaufnahme einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung in einem Teil der Odenbach-Aue, um die zunehmende Verbuschung aufzuhalten und neue Lebensraumstrukturen zu schaffen.

Maßnahmen:
Ganzjährige extensive Beweidung mit Robustrindern, dazu Errichtung eines Elektrozaunes und eines Weideunterstandes, straßenseitig in Teilbereichen Anpflanzung einer 3-reihigen Hecke, Neuanlage von zwei Amphibien-Laichgewässern.

Maßnahmenfläche:
6 ha

Maßnahmenbeginn:
2020

Unterstützung:
DLR – Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westpfalz
LBM – Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern

Sponsoring:
Zimmerei Dahler & Sester GmbH, Heltersberg
Draht Hemmer GmbH, Kaiserslautern
Inner Wheel Club Kaiserslautern

Projektpartner:
Partnerbetrieb Naturschutz Albrecht, Hütschenhausen

Im Tal zwischen Schallodenbach und Niederkirchen konnten im Rahmen eines Bodenordnungsverfahrens ca. 60.000 m² Wiesen, Brachen und Feldhecken erworben werden.

Dank der Expertise der Vorstände Andreas Dein und Dr. Christoph Bernd sowie des Stiftungsratsvorsitzenden Prof. Dr. Helmut Schmidt wurde festgestellt, dass sich die Flächen sehr gut für ein extensives Beweidungsprojekt mit sogenannten Robustrindern, in unserem Fall Highland Cattles, eignen.

Ziel soll sein, die weitere Verbuschung der Talflächen zu verhindern, neue Lebensräume zu schaffen und infolge der extensiven Nutzung auch konkurrenzschwächere Pflanzenarten zu fördern.

Blick auf die Weideflächen. Derzeit ist schon ein vielgestaltiges Mosaik an unterschiedlichen Lebensraumtypen vorhanden, allerdings mit der Tendenz zur Verbuschung.

Als Vorbereitung für das Beweidungsprojekt erfolgte im Oktober 2020 eine Mahd der Flächen. In vielen Gesprächen und Vor-Ort-Terminen konnten wir das Projekt vorantreiben. Zunächst galt es, die Projektidee wichtigen Vor-Ort-Akteuren vorzustellen.

Der Verbandsbürgermeister der VG Otterbach-Otterberg, Harald Westrich, die  Ortsbürgermeisterin von Schallodenbach, Frau Claudia Janovsky und der Ortsbürgermeister von Niederkirchen, Herrn Wolfgang Pfleger, haben das Projekt bei einem Vororttermin als Attraktion für ihre Kommunen begrüßt und uns ihre Unterstützung zugesichert. Auch die anschließende Abstimmung mit den Jagdpächtern und Jagdgenossenschaften verlief positiv.

Danach galt es die vielen Details für die Umsetzung der Idee festzulegen:

Was wird zur Umsetzung eines Beweidungsprojektes benötigt?

Weideinfrastruktur: Benötigt werden eine stabile und sichere Elektro-Umzäunung, ein Unterstand und Zugang zu Wasser in Trinkwasserqualität.

Für die Errichtung des Weideunterstandes konnte ein Sponsor gewonnen werden. Noch offen ist die Finanzierung des Weidezaunes und eines Wasserwagens mit einem Füllvolumen von ca. 3.000 Liter. Hier hoffen wir auf den Eingang weiterer Spenden.

Weidetiere: Projektpartner ist der Partnerbetrieb Naturschutz der Familie Albrecht mit ihren Highland Cattles. Mit Familie Albrecht wird ein Pachtvertrag geschlossen, der die naturschutzkonforme Beweidung der Fläche festlegen wird. Der Betrieb wird für das Tierwohl und die Unterhaltung der Weideinfrastruktur verantwortlich sein.

Highland Cattles der Familie Albrecht.

Diese sogenannte „Robustrasse“ eignet sich sehr gut für eine ganzjährige Beweidung von Flächen. Sie sind genügsam, widerstandsfähig und sind aufgrund ihres relativ geringen Gewichts auch für feuchtere Standorte geeignet.

Bei der Beweidung achtet MAGUNA darauf, dass diese im Sinne des Biotop- und Artenschutzes erfolgt. Wichtigste Stellgröße ist dabei die Besatzdichte an Rindern. Diese muss hoch genug sein, dass auch unerwünschter Pflanzenaufwuchs wie Brombeeren, Junggehölze etc. gefressen wird, andererseits aber so niedrig, dass die Tiere ganzjährig Futter finden und ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume entsteht. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir 3-5 Highland Cattles ganzjährig halten können.

Die weitere Umsetzung sieht vor, dass über Winter die Einzäunung (Elektrozaun mit 3 Litzen, 1,10 m hoch) errichtet wird. Entlang der Landesstraße werden Feldhecken gepflanzt und in Nähe des Odenbachs werden zwei Amphibienlaichgewässer angelegt. Ergänzend dazu werden noch Nisthilfen für Vögel angebracht.

Wir sind optimistisch, dass die Highland Cattles spätestens im April 2021 mit der Landschaftspflege beginnen können.

Highland Cattles der Familie Albrecht.

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Ihre Martina & Gunther Pfaff

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